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Verabschiedung Kari

Schulhausabwart Kari Rust geht in den wohlverdienten Ruhestand

Nach fast 30 Jahren treuer Dienste als Schulhausabwart an unserer Schule verabschieden wir Kari Rust in den wohlverdienten Ruhestand.

Alle Schülerinnen, Schüler und Lehrpersonen feierten Kari am Mittwoch, 31. Januar 2024 mit einem speziell für ihn getexteten Lied und persönlichen Geschenken.

Jede Klasse erfreute Kari zudem während der Woche mit einer eigenen Überraschung.

Am Freitag rundete ein festlicher Apéro die Abschiedsfeierlichkeiten ab. Die Lehrpersonen genossen gemeinsam mit Kari Rust eine gemütliche Zeit, um in ungezwungener Atmosphäre Erinnerungen auszutauschen und sich gebührend voneinander zu verabschieden.

Mit einem lachenden und einem weinenden Auge verabschiedet sich die Schule von Kari Rust. Die Spuren seiner langjährigen Tätigkeit werden noch lange sichtbar bleiben.

Kari, du wirst uns fehlen!

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Erlebnisse mit unserem unvergesslichen Schulhausabwart Kari Rust

ein Bericht der Lehrpersonen:
 

Wie oft war ich froh, wenn Kari mir bei scheinbar unlösbaren Problemen im Werkunterricht geholfen hat! Sei es bei schwierigen Winkelschnitten an der Kreissäge oder bei der Umsetzung von Kinderideen, für die ich allein keine Lösung gefunden hatte.

 

Bei uns leben nicht nur Hühner im Schulhaus drin, sondern Dank Kari auch draussen in einem Stall. Eines Nachts hatte ein Fuchs ein Blutbad veranstaltet und mehrere Hühner getötet. Unvergesslich, wie meine 1./2. Klässler steif und fest behaupteten, den Fuchs in der Pause schuldbewusst hinter einem Busch sitzend gesehen zu haben!

 

Des Öfteren lagen am Morgen nach einem Treffen des Kochclubs «Broschutto» Rezepte auf dem Lehrerzimmertisch. Das Wasser lief einem beim Lesen im Mund zusammen.
Leider gab es keine Reste zum Aufessen!

 

Die Kinder sitzen ganz still an ihren Pulten und lösen einen Test. Auch ich sitze an meinem Pult und korrigiere. Eine konzentrierte, sehr ruhige Stimmung herrscht im Schulzimmer. Plötzlich wird die Tür aufgerissen und Kari steht vor der Klasse: Mit donnernder Stimme braust er: «Wer hat den Kaktus kaputt gemacht?» Vor Schreck bin ich fast vom Stuhl gekippt! Auch die Kinder sassen mit offenen Mündern da. Wieder Totenstille. Kari dreht sich um und eilt aus dem Schulzimmer.
Wir schauen uns ganz baff an und die Spannung entlädt sich in einem Lachanfall.

 

In einem spätpubertären Anflug hatte ich meine Haare dunkelblau gefärbt. Leider hielt die Farbe nicht und nach drei Mal Haarewaschen war aus dem Dunkelblau ein Hellgrün geworden. Am ersten Schultag nach den Osterferien sass ich am Lehrerzimmertisch. Kari kam herein, tätschelte mir auf den Kopf und meinte: Gäll Marion, Früehlig!

 

Ui, das Rad am Leiterwägeli fällt bald ab,... wie sollen wir die Hängematte an der Decke aufhängen,… beim Spielzeugkran ist ein Rundholz abgebrochen,… der Fussball ist auf dem Dach gelandet,… für solche und viele andere Fälle war Kari für uns im Kindergarten unglaublich wertvoll. Er war der Mann der Taten und fand für (fast) alles eine Lösung.

 

Als Kari eine fahrbare Putzmaschine bekam, waren ihm seine Freude und sein Stolz ins Gesicht geschrieben. Es war spannend zuzusehen, wie Kari flink mit der Reinigungsmaschine auf dem Kindergarten-Spielplatz «herumfräste» und all die Blätter und die kleinen Steinchen einsaugte. Achtung, Kari kommt, wir bleiben in Deckung!

 

Es war vor einigen Jahren an einem Tag in den Sommerferien. Ich war im Schulhaus am Vorbereiten, als die Post zwei grosse Pakete aus dem Möbelhaus Ikea lieferte. Ich schleppte die sperrigen Kisten ins Schulzimmer, wo ich sie erst mal stehen liess. Das Auspacken und Zusammenbauen kann warten, dachte ich. Vielleicht morgen, übermorgen, es ist ja noch Zeit.
Als ich zwei Tage später wieder ins Schulzimmer kam, erlebte ich, was es heisst, wenn im Hauswart ein Heinzelmännchen steckt. Die beiden Regale waren fixfertig zusammengebaut, von den Kisten und dem Verpackungsmaterial war weit und breit nichts zu sehen. Was für eine wunderbare Überraschung. Über beide Ohren strahlend, wusste ich sofort: Hier war Kari Rust am Werk.

 

Beim Lehrer-Schülermatch war Kari viele Jahre unser Top Goalie, bis er mit einem Riesenhecht in die Torecke flog, die Schulter verletzte und uns seither als wertvoller Schiedsrichter unterstützte.

 

Kari war für alle Fälle bereit, auch als unser Grillmeister, wenn es was zu feiern gab und er war unser super Koch im Klassenlager.

Herr Rusts Interview

ein Bericht der Kinder vom Schulrat:

 

Wie lange arbeiten Sie schon hier?

«Ja, danke vielmal, dass ich hier mit euch ein Interview machen darf. Im Sommer 2024 sind es dann genau 30 Jahre.»

 

Was war das Schönste hier?

«Das Schönste… ja natürlich hatte ich ganz viele, schöne Erlebnisse. Das Schönste ist eigentlich immer, wenn ich handwerklich arbeiten konnte und durfte. Ob als Schreiner mit Holz, eine Türe reparieren, als Sanitär die Toiletten wieder zum Laufen zu bringen und noch tausend Sachen mehr.»

 

Was war das Schlimmste gewesen?

«Das Schlimmste war, wenn die «Lausbuben» mir einen Streich gespielt hatten. Das war nicht immer so lustig. Es gab sogar Fälle von Vandalismus. Auch sonst hatte ich viele schlimme Erlebnisse.»

 

Was für Streiche wurden gespielt?

«Wenn sie auf das Dach gingen und nicht wussten, wie gefährlich das ist und sie die Löcher verstopften, sodass das Wasser nicht ablaufen konnte, dann hatten wir dort fast Hochwasser auf den Dächern. Das ist mir ziemlich gut in Erinnerung geblieben.»

 

Was war das für ein Gefühl als die Hühner gestorben sind?

«Das ist natürlich eine traurige Angelegenheit. Wenn jetzt der Fuchs oder der Marder kommt, dann ist das natürlich, weil die müssen ja auch Futter haben. Ich habe vielleicht auch das Gitter nicht gut verschlossen und dann ist das eigentlich ein normaler Prozess und irgendwie muss man das auch begreifen. Trotzdem war es sicher nicht so lustig, als ich so viele Hühner verloren habe.»

 

Haben Sie eine Vermutung, wie der Fuchs oder der Marder hineingekommen ist?

«Also der Marder kann eigentlich überall hinein. Er braucht nur ein Loch mit einem Durchmesser von 5 Zentimetern und dann kommt der rein.»

 

Wie sind Sie zu diesem Job gekommen?

«Das war vor 30 Jahren, als ich noch in der Männerriege war. Ein Freund, der Werkdienstchef Banz Franz, hat mir gesagt: «Herr Estermann wird jetzt pensioniert, das wäre doch ein Job für dich.» Und so hat das angefangen. Ich habe mich anschliessend beworben und habe schliesslich die Stelle bekommen.»

 

Was war Ihre Lieblingsarbeit hier?

«Die Lieblingsarbeit… Das waren Schreinerarbeiten, da ich Schreiner gelernt habe. Vor allem mit der Motorsäge arbeiten, also so Kunstwerke oder Skulpturen machen, da dies auch ein Hobby von mir ist. Das ist etwas vom Schönsten, was ich gerne mache.»

 

Auf was freuen Sie sich in der Pension?

«Wenn man gesund ist, kann man sich auf alles freuen. Vieles geht nur durch die Gesundheit. Wenn man krank ist und nicht mehr genügend Energie hat, ist das auch nicht so lustig in der Pension. Jedoch freue ich mich sicherlich, dass ich mit meinen Grosskindern mehr Zeit verbringen kann und ich meinen Hobbys, wie wandern oder eben Skulpturen machen in meiner Bude, nachgehen kann. Ich habe eine neue Bude gefunden bei einem Bauer und ich gehe auch gerne fischen, manchmal ein bisschen Kanu fahren und es gibt auch viele Sachen, die ich noch gerne machen will.»

 

Wollten Sie mit Kindern arbeiten?

«Ja, das war schon immer mein grosses Ziel, auch als Familie hätte ich gerne mehr Kinder gehabt. Aber weil es bei uns keine mehr gab, ist es bei zwei geblieben und dann habe ich angefangen Fussballtrainer zu machen. Da hatte ich viele Junioren und habe mit denen gerne gearbeitet und als das Angebot vom Schulhaus ankam, hatte ich etwa zweihundert Kinder. Das war natürlich noch schöner, mit so vielen Kindern von klein bis gross zu tun zu haben. Das war etwas vom Schönsten, was ich je erlebt habe.»

 

Gibt es jemanden, der länger an der Schule ist als Sie?

«Ja, wenn wir jetzt den Banz Franz mitrechnen, gehört er auch ein bisschen dazu.»

 

Wie lange?

«Herr Banz ist schon fast 33 Jahre hier und Herr Banz und ich haben zusammen fast 63 Jahre für die Gemeinde gearbeitet. Unter den Lehrern ist Roli Züsli, Stephan Egli, Marion Tobler und natürlich die Handarbeitslehrerin Edith Burri schon ziemlich lange hier.»

 

Die Frau Käch war doch auch ganz lange hier?

«Ja, aber sie kam 10 Jahre nach mir und Petra Huber ist natürlich auch lange hier. Das sind die vier bis fünf Lehrer, die mir in den Sinn gekommen sind.»

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